FOTO-PROJEKTE von Brigitte Tast
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„Ich habe mich gefragt, welche Vorläufer Brigitte Tasts
Fotografie haben könnte. Vielleicht muss man zurückgehen bis zu den
anekdotisch-geheimnisvollen Bibel-Illustrationen von Julia Margaret Cameron,
die ihre Freunde und Dienstmädchen, deren Freunde und wiederum deren Kinder
einspannte, um einfühlsame Szenen der Zuneigung hervorzubringen. Interessant
ist, dass diese Tradition, also das persönlich-psychologische Porträt und
das Aktporträt, im modernen Schub der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
tabuisiert oder jedenfalls zurückgedrängt wurde. Obwohl Leute wie Man Ray
oder Edward Weston sehr persönliche Beziehungen zu ihren Modellen hatten,
taten sie alles, um diese Seite nicht darzustellen. (...) Die persönliche
Beziehung war weiterhin da, aber sie hatte für eine Weile ihr Publikum
eingebüßt, also Leute, die bereit sind, sich hineinzuschauen in die
psychosexuelle Dimension eines Bildes, und die willens sind, diese
auszudeuten." (Ulf Erdmann Ziegler, in seiner Einführung zur Ausstellung „Hermana mia!" im Deutschen Filmmuseum Frankfurt a.M.)
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"In Ateliers"
1989 -90 |
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